Eine Milliarde Euro für European Tech Champions-Initiative

Die Bundesregierung stellt eine Milliarde Euro bereit, um junge, innovative Hightech-Unternehmen in Europa in der späten Wachstumsphase zu unterstützen und damit "die technologische Souveränität Europas zu stärken".

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Mit einer Milliarde Euro will die Bundesregierung junge, innovative Hightech-Unternehmen in Europa in der späten Wachstumsphase unterstützen, um so die technologische Souveränität Europas zu stärken. Gemeinsam mit Ministern aus vier weiteren EU-Mitgliedstaaten haben Bundesfinanzminister Christian Lindner und die Start-up-Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Anna Christmann, in Brüssel die Mandatsvereinbarung für die European Tech Champions Initiative (ETCI) unterzeichnet.

Ziel der ETCI ist es, vielversprechenden europäischen Wachstumsunternehmen für späte Finanzierungsrunden Kapital zur Verfügung zu stellen und dadurch die Abhängigkeit von ausländischen Investitionen zu reduzieren. Zum Start beteiligen sich Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Belgien sowie die Europäische Investitionsbank-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds). Sie stellen Mittel von bis zu 3,75 Mrd. Euro zur Verfügung – darunter eine Milliarde Euro von deutscher Seite. 

Die Initiative wurde im Februar 2022 als Eckpfeiler der gesamteuropäischen Scale-up-Initiative von Frankreich und Deutschland auf den Weg gebracht. Sie soll öffentliche Mittel von beteiligten EU-Ländern und der EIB-Gruppe bündeln und in große Risikokapitalfonds investieren, die ihrerseits Wachstumskapital an europäische Technologieunternehmen vergeben. Damit soll die ETCI zielgerichtet privates Kapital mobilisieren. Die Mittel für die deutsche ETCI-Zusage kommen aus dem Beteiligungsfonds für Zukunftstechnologien („Zukunftsfonds“; 800 Mio. Euro treuhänderisch durch die KfW bereitgestellt) und aus dem ERP-Sondervermögen (200 Mio. Euro).

Der Zukunftsfonds der Bundesregierung, der bis zum Jahr 2030 auf 10 Mrd. Euro anwachsen soll, umfasst mehrere Komponenten zur Förderung der verschiedenen Entwicklungsphasen innovativer Technologieunternehmen – mit einem Schwerpunkt auf der Wachstumsfinanzierung. Darüber hinaus beteiligen sich das ERP-Sondervermögen, die KfW, KfW Capital und der Europäische Investitionsfonds sowie weitere öffentliche und private Investoren an verschiedenen Komponenten des Zukunftsfonds. Er wird dazu beitragen, den Wagniskapitalmarkt und die Finanzierungsbedingungen für innovative, technologieorientierte Wachstumsunternehmen nachhaltig zu stärken und dabei privates Kapital in erheblichem Umfang zu mobilisieren. Die Bundesregierung hat die KfW mit der Umsetzung des Zukunftsfonds beauftragt, die KfW Capital ist für die Koordination innerhalb der KfW-Bankengruppe zuständig. Die ersten Bausteine wurden 2021 aufgelegt. Weitere Bausteine "befinden sich in der Konzeptionsphase und werden entsprechend den Bedürfnissen des Marktes eingeführt", heißt es dazu von der Bundesregierung zur weiteren Entwicklung. Aus dem ERP-Sondervermögen können weitere Finanzierungshilfen entstehen: Dies kann nach einzelnen Finanzierungsphasen (Vorgründungs-, Früh-/Seedphase, Gründungsphase, Wachstumsphase) und unterschiedlichen Zielgruppen differenziert werden. Neben Direktbeteiligungen an Unternehmen, etwa über den High-Tech Gründerfonds, richtet es sich zum Beispiel im Rahmen der ERP-EIF Fazilität auch an Fondsinvestoren und VC-Fonds, um wichtige Impulse für die Entwicklung eines tragfähigen VC-Ökosystems in Deutschland und Europa zu setzen.

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